Schwarznuss

Juglans nigra L. – Juglandaceae

Black Walnut

Walnüsse gehören zur Pflanzengruppe der Gattung Juglans der Familie der Juglandaceae. Eine der beiden bekanntesten Arten ist die Juglans nigra L. oder Schwarznuss, die in Nordamerika (USA und Kanada) heimisch ist, mittlerweile aber auch in Europa weit verbreitet ist. Wie der Name schon sagt, ist sie für die dunkle Farbe (braun bis schwarz) ihres Holzes bekannt, die schwer zu knackenden Schalen erschweren jedoch die kommerzielle Nutzung. Die englische oder persische Walnuss Juglans regia L. hingegen ist die am häufigsten kommerziell genutzte Art als Nahrungsmittel. Sie ist in Zentralasien und Teilen Europas heimisch, wurde aber weltweit eingeführt und kultiviert.

Walnusswurzeln und -blätter werden traditionell als Heilmittel gegen Diabetes, Rheuma, Fieber, Hautkrankheiten und Hämorrhoiden eingesetzt. Walnussöl und andere Produkte sind zudem häufige Inhaltsstoffe in Cremes für trockene Haut sowie Anti-Aging-Produkten. Der Samenkern enthält bekanntermaßen Polyphenole wie Tannine. Der hohe Polyphenolgehalt der Walnuss verstärkt ihre antioxidativen Eigenschaften. Walnüsse haben nachweislich eine leberschützende Wirkung, deren Träger Polyphenole sind.

Die gesundheitlichen Vorteile von Walnüssen können teilweise auf ihren hohen Gehalt an mehrfach ungesättigten Fettsäuren zurückzuführen sein. Aus Walnusskernen gewonnenes Öl enthält über 76% mehrfach ungesättigte Fettsäuren. Linolsäure (62%) ist der wichtigste Bestandteil des Walnussöls. Deren Konzentration kann je nach Herkunft der Walnuss und Extraktionsverfahren variieren. Kurz gesagt: Walnusskerne enthalten Öl, das reich an Linol-, Linol- und Ölsäure ist. Diese gesättigten Fettsäuren sind für ihre gesundheitsfördernden Eigenschaften bekannt, ihre Wirkung kann jedoch aufgrund ihrer Oxidation eingeschränkt sein. Neben dem Gehalt an Tocopherolen (in Walnüssen relativ geringer als in anderen Nüssen), die die Oxidation von Fettsäuren hemmen können, sind Polyphenolverbindungen hervorragende Antioxidantien, die sowohl die Fettsäuren des Öls als auch das menschliche Gewebe schützen, wenn sie als Lebensmittel und/oder Arzneimittel verabreicht werden. Obwohl die einzelnen Wirkstoffe noch nicht umfassend untersucht wurden, lässt sich der potenzielle gesundheitliche Nutzen des Walnuss(kern)-Verzehrs für den Menschen sowohl auf die Öle als auch auf die Polyphenole zurückführen.

Leaves

Zahlreiche epidemiologische Belege für Walnüsse ähneln den allgemeinen kardiovaskulären, schützenden und gesundheitlichen Vorteilen mehrfach ungesättigter Fettsäuren in der menschlichen Ernährung. Dabei wurden Verbesserungen der endothelialen Dysfunktion und der Lipidprofile beobachtet. Die tägliche Einnahme von 56 g Walnüssen verbessert die Endothelfunktion bei adipösen Erwachsenen und Menschen mit viszeralem Fettgewebe. Walnussblätter werden in Form von Aufgüssen und Tees zur Behandlung von eitrigen und pilzartigen Hautläsionen, Lungen- und anderen Formen von Tuberkulose, Diabetes, Erkrankungen der Mund- und Rachenschleimhäute sowie Vitaminmangel eingesetzt.

Schwarze Walnüsse sollten nicht mit Walnüssen verwechselt werden. Obwohl sie zur selben Familie gehören, weisen sie erhebliche Unterschiede auf. Die medizinischen Eigenschaften von Juglans nigra blieben lange Zeit unerforscht. Die wohltuenden Eigenschaften und Kontraindikationen der Schwarznuss hängen maßgeblich von der Zusammensetzung des Kerns ab. Reife Früchte enthalten acht Fettsäuren, bis zu 30% Eiweiß und 7% Kohlenhydrate. Juglon, das in Nüssen vorkommt, ist von großer Bedeutung für die Gesundheit. Die Substanz wirkt antimykotisch, antiparasitär und antimikrobiell, verbessert die Darmfunktion und regeneriert die Schleimhaut. Juglon (eine organische Verbindung, die in verschiedenen Pflanzenteilen vorkommt) hemmt die Aktivität der Phosphatidylinositol-3-Kinase, was auf seine krebshemmenden Eigenschaften hinweist. Juglon besitzt ein breites antibakterielles Wirkungsspektrum, sowohl gegen grampositive Mikroorganismen (Staphilococcus aureus, Streptococcus mutans) als auch gegen gramnegative Mikroorganismen (Escherichia coli, Pseudomonas aeruginosa) sowie gegen pathogene Pilze. Die antibakterielle Wirkung von Juglon und seinen Derivaten gegen orale Pathogene wie Porphiromonas spp, Streptococcus mutans, Actinobacillus viscasus, S. sobrinus, S. salivarius wurde ebenfalls nachgewiesen. Die komplexen pharmakologischen Eigenschaften von Juglon bestimmen seine Wirksamkeit bei der Behandlung verschiedener Hauterkrankungen.

Im Labor für antimikrobielle Wirkstoffe wurden Studien zur antimikrobiellen Aktivität durchgeführt. Dabei wurde eine hohe und moderate antimikrobielle Aktivität von Walnuss- (Juglans regia L.) und Schwarznuss- (Juglans nigra L.) Extrakten festgestellt. Phenole wie Gallussäure, Ellagsäure, Ferulasäure und Naringin werden mit antibakterieller Aktivität in Verbindung gebracht. Es wird vermutet, dass der Mechanismus, durch den Phenole das Bakterienwachstum hemmen, eine Zerstörung der Membranstruktur und/oder eine Hemmung der DNA-Synthese beinhaltet.

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