Jod

Jod und Jodide werden vor allem im Dünndarm, aber auch in allen anderen Teilen des Verdauungstraktes aufgenommen. Bei der Aufnahme werden sowohl freies Jod als auch Jodate in Jodide umgewandelt. Die Jodaufnahme erfolgt nicht nur im Magen-Darm-Trakt, sondern kann auch über die Haut erfolgen. Etwa 70 % des Jods im Blut ist in den Schilddrüsenhormonen enthalten, hauptsächlich in Form von Thyroxin. Die Schilddrüse benötigt für ihr ordnungsgemäßes Funktionieren etwa 60 mcg Jod pro Tag. Jod wird über die Galle ausgeschieden, ein kleinerer Teil über den Urin, die Milch und die Atemwege.

Jodmangel: Menschen, die nicht genügend Jod zu sich nehmen, können keine ausreichenden Mengen an Schilddrüsenhormonen synthetisieren, was zu zahlreichen Problemen führt. Bei schwangeren Frauen kann sich Jodmangel negativ auf den Fötus auswirken, er hemmt das Wachstum und die Entwicklung des Fötus, beeinträchtigt die intellektuellen Funktionen des Babys und die sexuelle Entwicklung. Ein leichter Jodmangel kann bei Säuglingen und Kindern zu einem unterdurchschnittlichen IQ führen. Ein Kropf, eine Vergrößerung der Schilddrüse, ist in der Regel das erste Anzeichen für Jodmangel.

In der Fortsetzung des Textes werden wir mehrere Beispiele anführen, die zeigen, wie wichtig Jod für die menschliche Gesundheit ist:

• Entwicklung des Fötus und des Neugeborenen: Frauen, die schwanger sind oder stillen, müssen ausreichend Jod zu sich nehmen. Es ist sehr wichtig für das richtige Wachstum und die Entwicklung ihres Babys. Die Muttermilch ist nur dann eine gute Jodquelle, wenn die Mutter eine ausreichende Menge dieses Ergänzungsstoffs mit der Nahrung zu sich nimmt. Zahlreiche Studien haben jedoch gezeigt, dass die Muttermilch nicht genügend Jod enthält, so dass eine Supplementierung während der Schwangerschaft und Stillzeit unerlässlich ist. In den neuen Leitlinien wird empfohlen, dass Frauen, die eine Schwangerschaft planen, schwanger sind oder stillen, für das reibungslose Funktionieren der Schilddrüse 150mcg Jod in Form von Kaliumjodid einnehmen sollten.
• Kognitive Funktionen im Kindesalter: Jodmangel im Kindesalter wirkt sich negativ auf die Entwicklung des zentralen Nervensystems aus. Wenn man Kindern mit leichtem Mangel Jod zuführt, verbessern sich ihre kognitiven Funktionen.
• Fibrozystische Brusterkrankung: Die fibrozystische Erkrankung ist nicht gefährlich, verursacht aber sehr häufig Knoten und schmerzende Brüste. Sie betrifft hauptsächlich Frauen im gebärfähigen Alter, kann aber auch bei älteren Frauen in den Wechseljahren auftreten. Jod kann Schmerzen und andere Symptome der Krankheit lindern.

Jodüberschuss: Ein hoher Jodgehalt im Körper kann einige der gleichen Symptome wie ein Jodmangel aufweisen, einschließlich eines Kropfes (vergrößerte Schilddrüse). Wenn die Jodkonzentration im Körper über einen längeren Zeitraum hoch ist, kann es zu einer Entzündung der Schilddrüse und zur Entwicklung von Schilddrüsenkrebs kommen. Die Einnahme sehr hoher Joddosen kann zu folgenden Symptomen führen: Brennen im Mund, Rachen, Magen, erhöhte Körpertemperatur, Magenschmerzen, Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, Bradykardie.

Es ist wichtig zu betonen, dass Jod mit einer Vielzahl von Arzneimitteln in Wechselwirkung steht. Daher sollten Sie Nahrungsergänzungsmittel, die diesen Mineralstoff enthalten, nicht ohne die Aufsicht eines Arztes oder Apothekers einnehmen. Jod kann Wechselwirkungen mit Metamizol, einem Medikament zur Behandlung von Schilddrüsenüberfunktion, zeigen. Die Einnahme von Kaliumjodid zusammen mit Arzneimitteln gegen Bluthochdruck, ACE-Hemmern (Lisinopril, Benazepril, Fosinopril), kann den Kaliumspiegel im Blut erhöhen. Auch kann der Kaliumspiegel im Blut steigen, wenn Sie Kaliumiodid zusammen mit kaliumsparenden Diuretika wie Spironolacton und Amilorid einnehmen.