Einjähriger Beifuß

Artemisia annua L. – Asteraceae

Einjähriger Beifuß ist eine einjährige krautige Pflanze aus der Gattung Artemisia die zur Familie der Korbblütler Asteraceaegehört. In der Natur wächst es als Unkrautpflanze. Es handelt sich um eine einheimische Sorte aus den gemäßigten Regionen Asiens, die jedoch aufgrund ihrer medizinischen Bedeutung auf der ganzen Welt verbreitet ist, insbesondere in Süd- und Südosteuropa und Nordamerika.
Die oberirdischen Teile und Blätter von A. annua werden in bestimmten asiatischen Ländern seit langem für medizinische Zwecke verwendet. Der oberirdische Teil des Einjährigen Wermuts wird als traditionelles Heilmittel verwendet, während die Blätter als Rohstoff für die Gewinnung von Artemisinin dienen. Beifuß wird als traditionelles pflanzliches Heilmittel bei vorübergehendem Appetitverlust und leichten dyspeptischen/gastrointestinalen Störungen verwendet.
Die pharmakologische Wirksamkeit verschiedener Metabolite von A. annua, Artemisinin und seinen Derivaten, Flavonoiden und ätherischen Ölen gegen chronische und infektiöse Erkrankungen wurde durch präklinische experimentelle Nachweise sowohl in vivo als auch in vitro unterstützt. Auch klinische Beobachtungen bei Menschen, die mit verschiedenen Teilen der Pflanze, hauptsächlich Blättern, zur Behandlung von Malaria behandelt wurden, haben Hinweise darauf gegeben. Die Blätter, Samen und die ganze Pflanze von A. annua haben auch eine pharmakologische Wirkung gegen Parasiten gezeigt, die für Leishmaniose und Chagas-Krankheit verantwortlich sind. Der erste Bericht über die In-vivo-Wirksamkeit von A. annua gegen Denguefieber wurde kürzlich veröffentlicht.
Der bekannteste aller Wirkstoffe ist das Sesquiterpen Artemisinin und seine chemischen Derivate. Die Pflanze weist nicht nur einen hohen Gehalt an Polyphenolen, Flavonoiden, Proteinen, Cumarinen, Phytosterolen und Polysacchariden auf, sondern verfügt auch über reichlich Kalium, Selen, Nitrate und anorganische Salze. Flüchtige ätherische Öle sind in Konzentrationen von 0,20 – 0,25 % vorhanden. Weitere wichtige Bestandteile sind Camphen, Keton, Kampfer, Beta-Caryophyllen und Pinen.

Artemisinin wurde von Pharmaunternehmen chemisch modifiziert, um seine Löslichkeit in Wasser (Artesunat) oder Fett (Artemether) zu verbessern. Es wird behauptet, dass diese Derivate fünfmal wirksamer als Artemisinin seien, es gibt jedoch kaum wissenschaftliche Daten, die diese Behauptung stützen.
In den letzten 40 Jahren konzentrierten sich zahlreiche von Experten begutachtete Artikel auf die antiparasitäre Wirkung von Artemisinin. Insbesondere Polyphenole und Flavonoide gelten heute als Schlüsselsubstanzen für die Wirksamkeit von A. annua und anderen Pflanzen dieser Familie. Flavonoide wie Artemetin, Rutin, Quercetin, Casticin, Eupatin, Luteolin und ihre Glucoside haben ein breites Spektrum an biologischen Aktivitäten, viele davon haben eine synergistische Wirkung. Luteolin hat eine antimalariahe und antioxidative Wirkung gezeigt. Die Hauptbestandteile des ätherischen Öls in A. annua sind Cineol, Camphen, a-Pinen, Germacren und Kampferketon. Sie sind in Konzentrationen von 0,20 – 0,25 % vorhanden und haben nicht nur unterschiedliche antimikrobielle Aktivitäten, sondern auch entzündungshemmende und zytotoxische Aktivitäten gezeigt. Im wässrigen Extrakt von A. annuasind Phenolsäuren, Chlorogensäure und Rosmarinsäure enthalten. Sie sind starke Antioxidantien und können die Sekretion der entzündungshemmenden Zytokine Interleukin-6 und Interleukin-8 reduzieren.
A. annua wird allgemein als „Wermut“ bezeichnet, da es sich um ein Anthelminthikum handelt und diese Eigenschaften des süßen Wermuts seit der Antike bekannt sind. Einer Studie zufolge ist A. annua bei der Behandlung von Bilharziose (Schistosomiasis), der zweithäufigsten Krankheit im tropischen Afrika, wirksam. Im Jahr 2013 führte die Universität von Cumana in Venezuela eine Studie über die Wirkung von A. annua auf T. cruzi-Epimastigoten durch. Nach 7 Tagen Behandlung war die Parasitendichte deutlich reduziert.